Beschreibung
In den letzten zehn Jahren hat Victoria Lomasko mit ihren Grafiken und Wandbildern immer wieder ein Gegenargument zur offiziellen russischen Berichterstattung geliefert. Mit Stift und Papier schilderte sie Situationen und Proteste in verschiedenen russischen Städten und schuf so ein unschätzbares politisches Gegenarchiv. Lomasko, die in Russland mehrere Jahre lang unter Druck stand, verliess kurz nach Putins Einmarsch in die Ukraine das Land. Sie wusste, dass sie in Moskau noch mehr zur Zielscheibe werden wird. Sie flüchtete zunächst nach Brüssel, dann nach Deutschland. Trotz ihrer Position als politische Gegnerin Putins, wird sie im Westen aufgrund ihres russischen Passes bisweilen ausgegrenzt.
Über eine solche Erfahrung schrieb sie in dem Essay «Five Steps» und schuf auf dieser Grundlage eine Lecture-Performance. Diese besteht aus Worten, Live-Zeichnung und Fragmenten des Dokumentarfilms «Tree of Violence» über ihre künstlerische Praxis. Indem sie spricht und skizziert, erinnert sie sich an das Leben einer dissidenten Künstlerin in fünf Schritten: Isolation, Flucht, Exil, Scham und Menschlichkeit. In dieser einzigartigen Form gibt Lomasko dem täglichen Leben unter Putins Regime Gestalt und hinterfragt gleichzeitig die Produktion von Erzählungen während eines Krieges und die mögliche Rolle von Künstler*innen.
Im Anschluss an die Vorstellung «Five Steps» am 23.5. findet um 21.15 Uhr im Zentrum Markus ein Gespräch mit der Künstlerin Link öffnet in neuem Fenster. statt.
Victoria Lomaskos Praxis der grafischen Reportage ist eine Synthese aus Bild und Text, die in Form von Romanen, Journalismus, Comics, Gemälden und monumentalen Wandbildern erscheint. Sie reiste quer durch Russland und die angrenzenden Länder, oft unter grossem persönlichem Risiko. Victoria erarbeitet in ihren Werken subjektive und intuitive Erfahrungen. Sie lebt zurzeit im Exil.
Einfach gesagt: Die Regierung von Russland hat einen Krieg begonnen. Victoria ist Zeichnerin und kritisiert den Krieg. Die Regierung verbietet ihr zu sagen und zu zeichnen, was sie denkt. Deshalb musste Victoria Russland verlassen. In dieser Theatervorstellung erzählt sie mit Worten und Zeichnungen von ihrer Flucht.
Datum/Zeit
24.05.2024, 20.00 Uhr
Ort der Veranstaltung
Tojo Theater, Neubrückstrasse 8, 3012 Bern
Website
auawirleben.ch Link öffnet in neuem Fenster.
Veranstaltungstyp
- Kulturevents
Region
- Bern-Seeland
Diese Veranstaltung richtet sich an:
- Menschen mit Hörbehinderung
- Menschen mit Mobilitätsbehinderung
- Betroffene und Angehörige
Zugänglichkeitskriterien
- Übertitelung
- Rollstuhlgängige Toilette
- Rollstuhlplätze vorhanden
- Sitzgelegenheiten für Menschen mit Gehbehinderungen
Andere Zugänglichkeitskriterien
Das Tojo Theater ist barrierefrei zugänglich. Auf dem Weg zum Saal gibt es Pflastersteine und einige kleine Schwellen.